Quelle: "Wasserreise" 8.-14. Mai 2005, herausgegeben von der ökologischen
Station in der Jugendherberge Sorpesee www.oeko-sorpe.de
Wasserloch am Kehlberg
Das Wasserloch am Kehlberg liegt bei Balve-Volkringhausen,
in direkter Nähe der Hönne (Abb. 2.9).
Breite am Eingang: 1,20 m, Höhe am Eingang: 0,60 m, Höhe über
der Talsohle: 6,00 m.
Quelle: "Unterirdische Zauberreiche des Sauerlandes", Heinrich Streich, 1967, S. 116-117
Wasserfall im Berg
Das Wasserloch, eine aktive Höhle, wird erreicht, wenn man
unter dem Eisenbahn-Viadukt (100 m südlich der Bundesbahn-Haltestelle
Volkringhausen) in Richtung Kehlberg wandert. Vom
Viadukt aus wird die Höhle in 48 Meter erreicht, sie liegt
am Wege, rechts (auf diesem Wege passiert man gleichfalls
die Höhle am Kehlberg). Die Länge wird mit 38 Meter angegeben.
Eingang: Breite 1,20 Meter, Höhe 0,6 Meter. Höhe über Talsohle:
6 Meter.
Die Höhle stellt ein echtes Wasserloch dar. Nach etwa 8 Meter
Durchkriechen wird ein Wassersturz erreicht, dem man nicht zu
nahe kommen sollte. Aus dem Berg stürzt von oben herab vor
den Augen des Beschauers ein Wasserstrom und verschwindet
vor seinen Füßen in der Tiefe. Selbst in trockenen Zeiten
reißt dieser Strom nicht ab. Die ganze Höhle ist ein Rauschen
und Dröhnen, selbst am Eingang vernimmt man schon einen
beängstigenden Lärm der Wasser aus dem Innern.
Vermutlich handelt es sich bei diesem Wasserfall im Berg um
eine Karst-Entwässerung und Wasser-Sammelstelle von Wasseradern
aus den Spalten und Klüften des umliegenden Kalkstein-Massives.
Es ist eine Entwässerung ähnlich des weiter nördlich gelegenen
Bäingser Trichters. Wo die in der Höhle verschwindenden Wassermassen
in die Hönne fließen, konnte bislang noch nicht festgestellt werden.
So großartig das Schauspiel des Wassers in der Höhle auch sein
mag, sollte sie nicht weiter betreten werden. Nur Mutige befahren
sie. Das Wasserloch ist nicht naturgeschützt.
Höhle mit zwei Armen
Ursprünglich war die Höhle eine Spaltenhöhle, doch zeigen
Auswaschungen, insbesondere im vorderen großen Raum, dass es
sich um eine Flusshöhle handelt, die heute trocken ist. Eine
durchgeführte Bodenschlämmung erbrachte Fischkiefer, Fischwirbel
sowie Froschschenkel. Die Höhle liegt, wie alle diese Höhlen,
im Massenkalk.
Dieter W. Zygowski: Die Höhlen im Kehlberg (Hönnetal bei
Volkringhausen): Ein karsthydrologisches System en miniature.
In: Dortmunder Beiträge zur Landeskunde. Nr. 21, 1987, S. 79 |